Der Ursprüngliche Plan wurde jetzt vollständig verworfen und Stockholm aus der
Besuchsliste gestrichen. Dafür ging es jetzt schon hoch in den Norden, bis nach Sundsvall. Zum ersten Mal kamen mir Zweifel… Sundsvall wirkte im Vergleich zu Uppsala kalt, leer und irgendwie unwirklich… Max verglich die Stadt und ihre Umgebung mit der einer emotionslosen Industristadt in Alaska. Doch die Innenstadt war eigentlich recht nett, aber halt leer. Wird Umeå auch so?
Ausgeschlafen fuhren wir dann am nächsten Morgen auf in meine zukünftige Heimat. Wer gesagt hat, dass im Norden nichts los sei, der kann da noch nie gewesen sein. Auf der E4 war zwar kein Stau, aber schon viel los und auch sonst sah das Gebiet nicht sehr unbewohnt aus.
Aufgrund eines wertvollen Tipps von Tobias peilten wir den kleinen Skuleskogen Nationalpark im Gebieht des Unesco Weltnaturerbes „Höga Kusten“ an, der auf unserem Weg Richtung Norden liegt. Ich habe verzweifelt versucht rauszufinden, ob der Park sich denn für einen Halbtagestripp lohnen könnte. Rausgefunden habe ich nur, dass es einmal mitten durch den Park hindurch von Käl (der Südeingang des Parks) bis Näske (Nordeingang des Parks) 8,6 Kilometer sind. Dieser Abschnitt ist auch Teil des bekannten Högakustenleden, einer der großen Schwedischen Wanderwege, die bei den Schweden sehr beliebt sind. Eine wunderbare Seite auf Deutsch beschreibt den Park, einfach mal anschauen. Die Slåttdalsskrevan, eine etwa 200 Meter lange und nur 7 Meter breite Schlucht, die ich unbedingt sehen wollte, war unser Ziel und lag mitten im Park, hin und zurück müsste doch in 4 Stunden oder so zu schaffen sein… Im nachhinein habe ich dann auf dem schwedischen Teil der Nationalparkshomepage eine ganz gute Wegbeschreibung gefunden.
Am Eingang des Parks gab es sogar Karten auf Deutsch! So ausgerüstet konnte ja nichts schief laufen und so sind wir einfach immer den orangenen Markierungen an den Bäumen gefolgt.
Natur! Tolle Landschaft! Gepicknickt haben wir dann auf einem recht anstrengenden Abstecher hoch oben auf dem Slåttdalsberget mit atemberaubender Aussicht auf die Ostsee mit seinen Inselchen und den Nationalpark. Nach dem garnicht mal so leichten Abstieg haben wir dann endlich die Schlucht erreicht und auch gleich unser erstes wildes Tier entdeckt… einen Fuchs… aber er war niedlich… Kaputt sind wir dann nach insgesamt 3 1/2 Stunden wieder am Auto angekommen. Und hoch nach Umeå, davon aber später mehr. Hier mal ein paar Eindrücke des Parks:
Egal wie Umeå wird, so viel Natur gibt es in Deutschland einfach nicht!