Nach zwei Wochen in Umeå musste Stefan mit schweren Herzen das nette Umeå verlassen. Als Höhepunkt haben wir uns noch zwei Tage lang Stockholm angesehen, von wo er dann über Zürich nach Freiburg zurückgeflogen ist.
Wir sind zusammen mit Liz und Mustafa, die Freunde in Uppsala besucht haben, die 650 km auf der wunderschönen E4 in den Süden gefahren. Dadurch wurde die Fahrt auch unschlagbar billig: 15 € pro Person pro Fahrt. Damit ist sie billiger als jeder Flieger (zwischen 30 und 80 €) oder Bus (30 € im YBuss 10 Stunden über Nacht).
Bei ihrer ersten fahrt im Rechtsverkehr hat sich Liz (sie ist Engländerin) echt gut angestellt und wir sind ohne Probleme und leider auch ohne einem Elch begegnet zu sein, um sechs Uhr abends dann in Uppsala und eine Stunde später in unserem Hostel angekommen. Umeå liegt auch nicht weiter von Stockholm entfernt als Freiburg von Lüneburg. In Stockholm gibt es eine Citymaut, die jedoch Mietwagen und Ausländer nicht bezahlen müssen… es ist doch praktisch, dass ich mein deutsches Kennzeichen habe 🙂
In Stockholm, der Hauptstadt Schwedens, leben knapp eine Million Einwohner und in dessen Metropolregion lebt fast ein Viertel der schwedischen Bevölkerung (fast zwei Millionen in einem Land mit 9 Millionen Einwohnern). Allein das jährliche Bevölkerungswachstum von 8 Prozent (Umeå hatte im gleichen Zeitraum ein Wachstum von knapp 11 Prozent) in zehn Jahren zeigt, dass Stockholm eindeutig ein must-have-seen ist!
Ich war seit meinem Schüleraustausch vor 6 Jahren nicht mehr in Stockholm und war echt gespannt, ob ich mich noch an die Stadt erinnern konnte. Ich muss zugeben: kaum. Nach und nach kamen aber Erinnerungsfetzen wieder, besonders als wir dann auf Södermalm waren.
Stockholm ist auf Inseln direkt an der Stelle gebaut worden, an der der Mälersee (Süßwasser) auf die Ostsee trifft (Salzwasser). Die Innenstadt ist in vier große Bezirke gegliedert: Norrmalm (wörtlich übersetzt: Nördliches Siedlungsgebiet), Östermalm, Södermalm und Kungsholmen, wo wir unser Hostel am Friedhelmsplan hatten. Es wurde zu Recht zum besten Hostel Schwedens gewählt und ist eigentlich auch kein richtiges Hostel, sondern eher ein Hotel mit ganz normalen Betten und Fernseher im Raum (trotzdem nur etwa 30 € die Nacht). Hostelcharakter hat nur noch, dass man seine eigene Bettwäsche mitbringen muss und die Toilette/Dusche nicht im eigenen Zimmer ist. Ich kann es nur jedem empfehlen, der nach Stockholm kommen möchte dort zu übernachten. In der großen Küche haben wir dann noch schnell ein paar Knäckebrote mit Tubenkäse (typisch schwedisch, dazu aber später mehr).
Zum T-Centralen und damit zur Innenstadt ist es auch nur ein Katzensprung dank der genialen, aber recht teuren Stockholmer U-Bahn, sodass wir am ersten Abend gleich einen Abstecher in die Stadt gemacht haben. Im Partyviertel Slussen (die ehemalige Schleuse, die das Süß- vom Salzwasser trennt) auf Södermalm sind wir dann hängengeblieben. Erstaunlicherweise ist Stockholm was Bier- und Alkoholpreise betrifft sehr viel billiger als Umeå, was aber bei der großen Konkurrenz an Bars, Kneipen und Discos kein Wunder ist. Ein weiterer Unterschied zu Umeå:
In Stockholm haben die Discos teilweise bis 5 offen! Keine nervige Sperrstunde, die einen zwingt zu unmöglichen Zeiten mit einer „Preparty“ zu beginnen (teilweise geht es hier schon ab halb sechs los…). Wenn um zwei dann die Clubs schließen, gibt es dann aber oft noch eine „Afterparty“ irgendwo in einem der Wohnheimkorridore.
Das war nun der erste Tag und der zweite Teil des Roadtrips folgt bald.
Mensch hätten wir gewusst, dass wir die City-Maut nich zahlen müssen… naja trotzdem teuer da zu parken 😉